Hej, ich muss dir was zeigen: die erste Ausgabe meiner Sachenlage.

In dieser neuen Artikelserie möchte ich zukünftig einmal im Monat einen Blick in den Rückspiegel werfen und ein paar Reflexionen zum vergangenen Monat anstellen.

Inspiriert dazu haben mich die Logbücher von Jennifer Kosche, die auf jenni.works über ihre Selbstständigkeit bloggt und noch so viel mehr ins Internet stellt. Ihr Umgang mit dieser Vielzahl an Interessen und „Sidequests“, wie sie es so schön nennt, hat mich umgehauen! Denn plötzlich erscheint es für Außenstehende gar nicht mehr seltsam, dass da jemand eine Social-Media-Agentur, einen Blog und YouTube-Channel über ihren kreativen Output, einen Blog über Zines, dazu sogar eigene Events und noch zwei Podcasts betreibt. Denn das atmet alles Jenni.

Ihr bei alldem über die digitale Schulter blicken zu können, hat mich in dem Vorhaben bestärkt, mein eigenes Universum zu sortieren und darüber auch wieder ins Schreiben zu finden. Denn seit jeher gilt für mich: schreiben ist denken. Und was könnte wichtiger sein, als seine Arbeit dann und wann auch mal aus der Vogelperspektive zu bewerten und zu reflektieren?

Das ist es, was ich hier bei 🧢 David macht Sachen machen will. Für mich. Für später.

Und weil ich neben aller Veranlagung zum Zerdenken ein genauso großer Freund vom Einfach-mal-machen-Prinzip bin, probiere ich genau das hier aus.

Die Projekt-Parade

Im September habe ich zum erstem Mal seit 11 Jahren begonnen wieder meine eigene Zeit zu tracken – und es war keine komplette Katastrophe. Ganz im Gegenteil. Ich hab Spaß daran gefunden mein eigenes Schaffen zu kartieren. Nicht aus Optimierungswahn, sondern weil ich ehrlich gesagt keine Ahnung mehr hatte, wo meine Tage eigentlich hingehen.

Und noch etwas hat geholfen: Ich habe mir meinen Workflow nicht von Null auf selbst ausgedacht. Denn ich konnte mir auch hier ein Beispiel an Jenni nehmen, die ihr Setup und ihre Gedanken hinter dem Thema „Zeiterfassung für Selbstständige“ in diesem Video erklärt.

Somit setze ich jetzt auch das kostenlose Tool Toggl Track* ein – und starte meine diversen Projekte mit der spaßigen Stream Deck Knopfmaschine* (Jenni's Video dazu). Auf dem kleinen Kasten auf meinem Schreibtisch strahlen mich meine Projektlogos an und daneben ein paar Sticker aus dem Familien-Chat, just for fun und ohne hinterlegte Logik.

Hier gebe ich dir einen Eindruck, wie viel ich anteilig an meinen Projekten im September gearbeitet habe. Die stundengenaue Übersicht lasse ich dabei lieber weg, da es mir grundsätzlich nie darum geht lange zu arbeiten. Spaß soll es machen.

Große Sachen

Die Projekte, die mich gerade am meisten bewegen und angetrieben haben:

🔴 REC Club (28,5%)

Am Monatsersten ging der REC Club an den Start. Zusammen mit Sören Mannschitz habe ich eine kostenlose Podcast-Community gegründet! Auf Skool haben sich dort bis zur Veröffentlichung meiner Sachenlage 43 Mitglieder zusammengefunden. Das Beste: Bereits im ersten Monat haben wir unser erstes Meetup organisiert bekommen. Mein Fazit: bitte mehr Offline und Miteinander! Dass ich bei dieser Erkenntnis aktuell nicht jede Podcast-Konferenz mitnehmen und tolle Menschen wiedersehen kann (weil kleine Tochter zuhause), schmerzt da ein wenig. Aber eben drum haben wir diesen Ort ins Leben gerufen – für uns und alle Audioschaffenden, die nachts auch mal wachliegen und sich fragen, ob sie noch auf dem richtigen Weg sind. Schau mal rein.

🍿 Shelfd (27,95%)

Der September stand ganz im Zeichen des Umbruchs. Denn bei Shelfd zeichnet sich nicht weniger als ein kompletter Neustart ab! Diesen habe ich in meinem Text 📝 „Alles auf Anfang (plus: Community-Launch)“ für unseren Staffellauf-Newsletter beschrieben. Weg von der eierlegenden Wollmilchplattform, in der man auf alles Zugriff hat und sich munter durch alle Listen filtern kann und hin zu einem wöchentlichen Streaming-Magazin, das die Kuration nach vorne stellt. Mit Kolumnen und Texten, die mehr in die Tiefe gehen! Nicht länger versandt als einzelne Newsletter, sondern gebündelt in einer Übersicht. In diesem Spirit habe ich damit begonnen mir zwei Dutzend anderer Newsletter-first- und Worker-owned-Medien durchzuanalysieren und herauszufinden, wie man seine Publikation am besten aufstellen kann, wenn man sie heute neu erfinden würde. Ein spaßiger Prozess, der in einer riesigen Screenshot-Sammlung gemündet ist. Vielleicht teile ich die hier mal bei Zeiten als eigenen Artikel.

🧢 David macht Sachen (9,67%)

Im September entstand die Idee für meinen Blog. In der Zeit habe ich ein Konzept geschrieben (ja, sowas mache ich auch nur für mich und selbst für Spaßprojekte). Ein nicht unwesentlicher Teil davon ging auch für die Ausarbeitung eines Claude-Projektes drauf, mit dem ich nun im Sparring über die Formatentwicklung von 🧢 David macht Sachen brainstormen kann.

Kleine Sachen

Und alles andere, das mich in diesem Monat beschäftigt hat:

💸 Workshop und Kundenarbeit (14,54%)

Eine meine Haupt-Verdienstquellen liegt derzeit in meiner Arbeit als Stratege für Podcast-Distribution Workshops zu geben. Hier konnte ich im September einige von durchführen!

🪴 Backoffice, Belege & Steuer (11,3%)

Hier drin liegen meine schlimmste (weil nervigste) Arbeit, sowie auch meine liebste versteckt. Richtig gerne schreibe und verschicke ich Rechnungen (lol) und richtig ungerne krame ich all die PDF's zusammen, die bei mir für Unkosten sorgen und die mein Steuerbüro akribisch durchzählt, um sie in Tabellen übertragen zu können. Dass ich hierfür tatsächlich ein Zehntel meiner Zeit aufbringe, schockt mich richtiggehend. Kann dieser Block bitte ans Ende der Übersicht wandern?

🎚️ St. Audio (8,08%)

Nach der Abgabe meines Sachberichtes zur jüngsten Förderung von St. Audio im Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW zum Ende August war im September erstmal die Luft raus für das Projekt. Die ToDo's sind jedoch klar gezeichnet und als Nächstes geht es darum die wenigen verbliebenen Bugs in der Plattform auszubessern und die neuen Features im Beta-Test mit Teams zu vertesten. Demnächst mehr dazu – vielleicht auch in einer ernsthaften Auseinandersetzung damit, warum es jetzt schon wieder fast ein Jahr gedauert hat mit dem Update.

Wenn ich nun auf diese Liste schaue, denke ich, dass sich das aus deiner Brille wahrscheinlich wie Chaos pur liest. Für mich fühlt es sich nach Flow an.

Denn ich sehe nun Stunde um Stunde, wo mich meine Energie in diesem Monat hingetragen hat. Und ich freue mich auf viele weiterer solcher Momente.

Eine Beobachtung

Ganz ehrlich? Offline wird immer noch unterschätzt. Denn bei aller Liebe für Online-Vernetzung, entsteht die besondere Chemie doch erst im Miteinander vor Ort. Ich bin dafür, dass wir mehr solcher Räume schaffen und werde meinen Teil dazu beitragen.

Nach dem ersten Meetup vom REC Club (siehe Kasten oben) habe ich dazu ein paar Eindrücke und Fotos geteilt:

Die meisten Podcaster*innen sitzen allein mit ihren Fragen. Vor einer Woche waren wir zu sechst in einem Studio, das Kreativität atmet. „Wir haben eine Benjamin Blümchen Kassette gemacht.“ Das war… | David Reiter
Die meisten Podcaster*innen sitzen allein mit ihren Fragen. Vor einer Woche waren wir zu sechst in einem Studio, das Kreativität atmet. „Wir haben eine Benjamin Blümchen Kassette gemacht.“ Das war das Erste, was Sörens Töchter nach dem Besuch zu Hause erzählten (okay, eigentlich waren wir zu acht). Am 26.09. fand das erste Meetup von der neuen REC Club Podcast-Community statt. Eine Gruppe Audio-Menschen, ein Raum mit frisch versiegelten Graffiti-Wänden. Jonas öffnete die Türen seiner Redbox Studios für uns – Highend-Technik trifft Liebe zum Detail. Ausstattung ohne Kompromisse, kreative Wohlfühloase, gläserne Podcast-Cover, edler Transformer-Billardtisch, schalldichte Kabinen, bewegliche Aufnahmeinsel, gemütliche Couchecke und überall diese bunten Mikrofone. Lollies inklusive. Keine feste Agenda. Nur: Was bleibt hängen? Birgit merkte, dass sie immer mehr ins Analoge geht und wie wertvoll das ist. Mehr echte Begegnungen müssen her. Oliver sah, wie Jonas nicht nur sein Business mit Perfektion vorantreibt, sondern sich für die Vernetzung der Podcast-Szene einsetzt. (Jonas hatte Oli selbst bei seinem Studio in Warnemünde beraten.) Jonas fragte nach Feedback zu Podcaststudio[.]de. Welche Lösung fehlt noch? Was brauchen die Menschen wirklich? Wir halfen mit Ideen. Usch kam als jemand ohne Technik-Leidenschaft und fragte: Wie ist es, das komplette Gegenstück zu erleben – jemanden, der dafür komplett brennt? Für mich war es Jonas’ zugewandter Vibe, der einfach ausstrahlt: Bei mir seid ihr in guten Händen, denn ich habe mir hier um wirklich jedes kleinste Detail Gedanken gemacht. Das hat mich unglaublich begeistert. Setzt sich Qualität am Ende etwa doch durch? Und Sörens Töchter saßen zum ersten Mal in einem echten Studio. So als würden sie ihre eigene Benjamin Blümchen Kassette machen. WAS IST HIER PASSIERT? Verschiedene Perspektiven trafen in einem Raum aufeinander, der genau dafür gemacht ist. Dass sich Menschen begegnen und einander zuwenden können. Und genau das ist auch der Punkt beim 🔴 REC Club. Podcasting muss sich nämlich nicht einsam anfühlen. Jemand anderes kaut womöglich gerade auf den selben Fragen rum! Oder hat sie für sich schon gelöst. Oder stellt ganz andere, die dich auch weiterbringen. Oder jemand öffnet dir die Türen zu seinem Studio, das zeigt, was möglich ist, wenn du nicht aufhörst zu träumen. Für mich steht wieder einmal fest, dass die besten Erkenntnisse nicht am Schreibtisch entstehen. Und dass sich die stärksten Bande im echten Austausch knüpfen. Das nächste Meetup kommt. Vielleicht bist du dann dabei?

Genau diese Momente – wenn aus Online-Kontakten echte Begegnungen werden – erinnern mich daran, warum ich das alles mache.

Woran ich gerade arbeite

Ich nehme mir für den Oktober vor, dieses Projekt zum Leben zu erwecken. Dafür möchte ich das technische Setup legen, was mir gelungen sein dürfte, wenn du diese Zeilen liest. (YEAH)

Für den Blog werde ich erstmals mit dem CMS Ghost arbeiten, das von MagicPages gehostet und geupdated wird (dort gibt es zum Monatsersten immer einen super Lifetime-Deal). Ich freue mich auf eine steile Lernkurve.

Was vielleicht passiert

Mit Blick in meinen Kalender darf ich im Oktober den neuen Volo-Jahrgang an der ems Babelsberg mit zwei KI-Seminaren in die Arbeit mit Text-, Bild-, Audio- und Video-Generatoren einführen – mit dem Ziel eigene Redaktionsstatuten zu entwickeln, wie sie die neuen Werkzeuge zukünftig in ihre journalistische Arbeit integrieren wollen (und ob überhaupt). Dafür überlege ich mir noch einige spaßige praktische Übungen.

Darüberhinaus freue ich mich auf jede Menge unverplanter Zeit, die ich kreativ nutzen und Sachen machen kann.

Weitermachen,
David


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