Hej, ich muss dir was zeigen: die drei neuen Whiteboards an meiner Bürowand.
Seit einigen Jahren habe ich endlich wieder einen eigenen Raum im Homeoffice, der nicht gleichzeitig Schlafzimmer und Arbeitsplatz ist. Und zum ersten Mal habe ich auch Platz für jedes meiner Projekte an der Wand.
Das fühlt sich surreal an – und gleichzeitig überfällig. Denn während ich die letzten Monate damit beschäftigt war, mit meiner kleinen Tochter umzuziehen und mich einzuleben, ist mir etwas klar geworden: Ich habe den Überblick verloren.
Nicht im Sinne von 'alles bricht zusammen', sondern im Sinne von: Ich weiß nicht mehr genau, wo welches Projekt steht und wo ich als nächstes Energie reinstecken sollte.
Also: Whiteboard-Session. Und weil ich glaube, dass Dokumentation wertvoller ist als perfekte Ergebnisse, habe ich die Kamera mitlaufen lassen.
Shelfd: 10 Jahre Arbeit – und ich schmeiße alles weg
270 Mitglieder. Klingt gut, oder? Ist es aber nicht, wenn man bedenkt, dass wir mal bei 390 waren und das Zahl seit einiger Zeit komplett stagniert. Die jüngste Mitgliederbefragung war brutal ehrlich. Der Tenor: „Wir wissen nicht genau, was ihr macht (aber supporten euch gerne).“
Autsch.
Wir haben uns verrannt. Shelfd sollte eine Kurations-Plattform sein – stattdessen haben wir versucht, ein Voll-Register für Streaming-Verfügbarkeit zu werden. Das machen andere besser. Und vor allem: Es ist nicht das, was unsere Mitglieder an uns schätzen.
2026 wird Shelfd zum wöchentlichen Streaming-Magazin. Nicht mehr täglich Updates, sondern ein Fokus auf tiefe, redaktionelle Kuration. Immer noch mit einer Handvoll Empfehlungen, gepaar mit Kolumnen und eigenen Recherchen. Und ergänzt um eine Skool-Community, wo all unsere Mitglieder uns bei dieser Reise begleiten können.
Was ich daraus lerne: Manchmal ist die beste Investition, alte Sachen wegzuschmeißen, auch wenn es wehtut.
St. Audio: Beta-Phase nach der Förderung
Die Landesanstalt für Medien NRW hat uns gefördert, um St. Audio weiterzuentwickeln. Das Tool wird jetzt mehrsprachig (Deutsch/Englisch, mehr folgt), hat 150+ Methoden für Podcast-Wachstum und kann Podcaster*innen von der Formatentwicklung bis zur Monetarisierung begleiten.
Wir haben Lifetime-Access-Kund*innen aus dem Crowdfunding vor einem Jahr – vor allem Agenturen, die das Tool für ihre Klient*innen nutzen. Das funktioniert, aber wir müssen jetzt den nächsten Schritt gehen: einen öffentlichkeitswirksamen Launch.
Die meisten Podcaster*innen wissen noch nicht, was dieses Tool für sie tun kann. Wir müssen diesen Übertrag schaffen und die Technik so einfach erklären, dass sich die neue Produkt-Kategorie des Wachstums-Wegweisers nahtlos als dritte Grundsäule an Hosting- und Aufnahme-Anbieter anschließt.
Was ich daraus lerne: Features bauen ist das eine. Menschen klarmachen, warum sie diese Features brauchen, ist etwas völlig anderes.
REC Club: 43 Mitglieder, schon profitabel
Wir sind 43 Mitglieder. Kostenlos. Und trotzdem schon profitabel.
Wie? Nicht durch Kurse oder Coaching, sondern durch eine Win-Win-Win-Monetarisierung: Wir verbinden unsere Community mit Kooperationspartner*innen, die echten Mehrwert bieten. Erstes Beispiel: eine Studio-Tour bei Jonas Zellner in Berlin. 5 Leute, mega Insights, keine Verkaufsveranstaltung.
Weil wir keine Expert*innen-Community sind, sondern ein **geschützter Raum für Podcaster*innen ab 50 Folgen, 50% Durchhörquote oder 500€ Umsatz**. Die Leute, die schon was auf die Beine gestellt haben und sich jetzt fragen: „Bin ich noch on track? Und wie geht's weiter?“
Was ich daraus lerne: Klein, engagiert und profitabel schlägt groß, laut und inhaltsleer. 43 Mitglieder reichen, wenn das Commitment stimmt.
Reflexion + Ausblick
Diese drei Projekte kämpfen alle um meine Aufmerksamkeit. Und ehrlich? Ich entscheide jeden Tag neu, wo mich meine Laune hinträgt. Das ist nicht immer strategisch optimal – aber es ist der einzige Weg, wie ich langfristig durchhalte.
Die Whiteboards helfen mir dabei, nicht kopflos zu sein. Sie sind keine To-Do-Listen, sondern Orientierungshilfen. Ein Ort, wo ich ab und zu innehalte und frage: Was ist gerade wichtig?
Wenn du auch mehrere Projekte gleichzeitig jonglierst: Wie machst du das? Was hilft dir, den Überblick zu bewahren? Schreib mir gerne – ich bin gespannt.
Weitermachen,
David
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